
Sind Sie selbst auf die Kantonschule gegangen?
Ja, ich habe selbst die Kantonsschule in Basel-Land besucht. Das war das Gymnasium Laufen. Ich habe 2005 die Matura abgeschlossen und habe Typus B gewählt, das heisst Schwerpunktfach Latein.
Ist Ihr Alltag an der Kantonsschule stressig?
Es kommt ein bisschen darauf an, wie man «Stress» oder «stressig» definiert. Mein Alltag ist ziemlich gefüllt, vielfältig und dynamisch. Stressig würde ich nicht unbedingt sagen, da das Wort eine negative Konnotation hat. Ich würde sagen, er ist voll, aber sehr sehr spannend.
Wie sind Sie zu Ihrem Job gekommen?
Ich habe hier an der Kantonsschule 2013 angefangen und habe Französisch und Italienisch unterrichtet als Gymnasiallehrperson. Ich habe rasch gemerkt, dass mich Zusatzaufgaben interessieren, wie beispielsweise die Tätigkeit als Weiterbildungsbeauftragte und ich habe mich auch für die Schulentwicklung interessiert. Dann ist die Stelle als Konrektorin SEK P freigeworden; dort habe ich mich dann 2021 beworben und bin so eingestiegen und seit letztem Sommer bin ich Konrektorin hier am Gymnasium.
Mögen Sie Ihren Job?
Sehr, weil man mit Schülerinnen und Schülern, mit Lehrpersonen und mit den Diensten (das heisst alle, die noch zusätzlich hier angestellt sind, z. B. den Gärtnern) arbeitet, man hat einfach immer viel mit Menschen zu tun. Ich liebe meinen Job und finde ihn superspannend.
Gibt es einen Moment in Ihrer beruflichen Karriere, der Ihnen immer in Erinnerung bleibt?
Ja, ich denke, als ich das erste Mal vor 200 Leuten eine Präsentation halten musste, war ich extrem nervös. Ich hatte noch nie vor so vielen Leuten gesprochen und ich dachte ich müsste sterben, war aber dann nicht der Fall. Aber mittlerweile bin ich auch nicht mehr so nervös. Man gewöhnt sich daran, aber das ist mir noch sehr in Erinnerung geblieben.
Wie lange machen Sie Ihren Job schon?
Seit 2013, das heisst das ist mein 12. Jahr an der Kantonschule Solothurn.
Was ist Ihre wichtigste Aufgabe in Ihrem Job?
Ich würde eher sagen die wichtigsten Aufgaben; also wir kümmern uns um die Klassen. Ich habe beispielsweise 23 Klassen, die ich betreue. Also primär sind es die Klassenlehrpersonen, aber wenn es schwierigere Fälle gibt, dann komme ich so ein bisschen zum Zug. Das ist sicher ein grosser Teil. Die Betreuung von schwierigeren Fällen, Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrperson, aber auch die Schulentwicklung. Man schaut, dass die Qualität der Schule bestehen bleibt und man auch die Entwicklung vorantreiben kann. Es gibt unendlich Vieles. Ich unterrichte auch noch – zwar nur wenig – aber ich unterrichte, das ist auch Teil meiner Arbeit. Ich unterrichte aktuell nur Italienisch, weil leider einfach kein anderes Fach mehr Platz hat. Ich würde auch gerne Französisch unterrichten. Dann bin ich auch noch für die Weiterbildung, das Thema «Gesundheit» und die Sprachzertifikate verantwortlich. Ausserdem habe ich noch ganz viele andere Ämtchen.
Wie hat sich die Kanti in Ihren Augen verändert?
Die Kanti verändert sich permanent. Das ist etwas enorm Dynamisches. Und zwar verändert sich die Kantonsschule auch mit den Schüler:innen. Es ist eine sehr moderne Schule, aber wir haben sicher noch einen langen Weg vor uns (beispielsweise im digitalen Bereich). Aber ich sehe schon eine grosse Differenz zwischen 2013 und heute und das ist auch gut so. Schulen sind nicht starr, sie bewegen sich auch, nicht so schnell wie in der Privatwirtschaft. Das ist klar! Wir haben aber auch Aufgaben und Reglemente, die wir befolgen müssen. Wir verändern uns mit den Lernenden und den Lehrpersonen, die hier ein- und ausgehen.
Warum haben Sie diesen Job gewählt?
Ich wollte mehr bewirken als «nur» zu unterrichten und einfach für mich selbst, sondern auch für die Schüler:innen, Lehrpersonen und für die Schule, weil ich diese Schule liebe. Ich bin nicht allein, wir sind in der Schulleitung acht Person. Mir ist wichtig, dass wir etwas bewirken können und etwas für die Zukunft machen können. Deswegen habe ich diesen Job gewählt.
Welchen Ort mögen Sie in der Kantonsschule am liebsten?
Ich würde sagen, den grünen Park, und zwar am liebsten im Frühling, Sommer und Herbst, weil da sieht man so viele Personen, die einfach auch diese grüne Fläche schätzen, sei es zum Picknicken oder unter einem Baum zu lesen. Die Schule lebt und lebt auch im Grünen. Ich finde das ist etwas Schönes. Ich liebe zwar auch die Mensa, weil es dort Essen gibt und Essen einfach etwas Grossartiges ist. Aber eben, zu Picknickzeiten, etwa um 12 Uhr, ist es dort wahnsinnig laut.